Zion National Park

Endlich mal wieder eine Strecke zum zu Hause fühlen. Keine neuen Eindrücke. Absolut entspanntes Fahren. Ein Hinweis auf Feuer, die aber bereits gemanagt sind, ein See und Lavagestein. Na gut, dass ist schon etwas Besonderes und auch der steinige Weg auf dem ich da fahre. Hoffentlich geht nichts schief, dann bin ich hier völlig auf mich gestellt. Hält mich aber nicht davon ab, die Schotterpiste zu nehmen.

So langsam erkennt man auch hier und da bereits den kommenden Herbst, Indian Summer is coming.

Ich schraube mich immer weiter hoch. Straßen, die man nur tagsüber befahren darf, weil es nachts schneien oder gefrieren kann und die im Winter gesperrt sind. Erst 2.920 Meter hoch und ich denke schon das wars, dann 3.020 und an der höchsten Stelle vor dem Cedar Breaks National Monument zeigt mein Navi 3.222 Meter an. Dort treffe ich auf Steffi und Jan. Sie geben mir gute Tipps für meine Weiterreise zum Antilope und Grand Canyon.

Mittags kehre ich in Cedar City beim Mexikaner zum Essen ein und suche danach noch ein Geschäft, in dem ich ein zweites Akku für meinen Fotoapparat bekomme. Ich werde fündig in einer Art Baumarkt. Als ich die dort käuflichen Waffen fotografiere, kommt ein junger Mitarbeiter auf mich zu. Ihm erkläre ich im Scherz, dass ich eine Waffe brauche und er findet nicht ganz ohne Aufwand ein geeignetes Akku für mich. Nette Stadt und hilfbereite Menschen in Cedar City. Auch die Männer beim Mexikaner, die mich noch fragen, wo ich hin will und ob ich wüsste wie ich da hinkomme. Als ich erkläre, dass ich ein Navi habe und den Weg kenne, bekomme ich ihn trotzdem erklärt. Ich bedanke und wundere mich.

And now ... The Zion National Park!

Der Weg führt mich gerade Wegs in den Zion National Park. Stimmt nicht. Eigentlich habe ich heute keine Lust mehr. Es war doch gerade so angenehm heimelig. Ich finde eine nette Unterkunft in Mount Carmel mit Blick auf die Berge. Die Eigentümerin macht gerade noch das Zimmer zurecht und braucht noch 10 Minuten. Da denke ich mir, 13 Kilometer sind nicht so weit und vergesse die Zeit, die es braucht durch den Zion National Park zu fahren. Zurück im zu Hause für diese Nacht bin ich wieder überglücklich so etwas Schönes gesehen zu haben. Und den Pass für alle National Parks, an den mich Steffi wieder erinnert hat, habe ich mir auch besorgt. Viel Freude beim Bilder betrachten, während ich mir heute Abend ein großes Bier gönne.

 

1858 führte ein Paiute den ersten Weißen, den Mormonenmissionar Nephi Johnson, in den Zion Canyon. Johnson hatte den Auftrag, in Süd-Utah für andernorts bedrängte Mormonenfamilien geeignetes Farmland zu finden. Isaac Behunin, einer der Mormonenfarmer, baute als erster Weißer im heutigen Nationalpark, in der Nähe des Zion Lodge, eine einfache Hütte, in der er mit seiner Familie die Sommermonate verbrachte. Er nannte das Tal des Virgin River 'Zion', 'Ort der Ruhe und der Sicherheit'.

 

Und dann sehe ich auf dem Weg zum Motel noch einen seltsamen weißen Büffel.

Kaufe noch einen Sticker und das Bier ein und sehe am nächsten Morgen, dass der Sheriff im parkenden Polizeiauto am Straßenrand kein echter Sheriff ist, sondern eine Polizeipuppe.