Mexiko vom 22.10. bis 26.12.2011
Grenzübergang Tecate
Die Fahrt von San Diego in Kalifornien nach San Felipe auf der Baja California in Mexiko führt über die Grenze in Tecate. Die 45 minütige Bergfahrt dorthin ist in jedem Fall angenehmer, als in Tichujana eine Stunde an einem vollen Grenzübergang zu stehen. Beeindruckend sieht der Grenzübergang aus. Alles abgeriegelt durch große Stahltore und enge Durchfahrten. Amerikanische Zollbeamte mit Schusswaffen auf der einen Seite und mexikanisches Militär auf der anderen Seite. Wir geben unseren weißen Ausreisezettel einem amerikanischen Polizeistreifenbeamten und fahren durch die Stahltore nach Mexiko. Dort werden wir kurz kontrolliert, stellen die Motorräder ab und besorgen uns die Visitor Card. Es ist Wochenende und leider hat die Bank, bei der wir üblicherweise die Einreisegebühr bezahlen müssten zu. Kein Problem, sagt uns der mexikanische Beamte. Stellt uns alle Unterlagen für 180 Tage aus. Die Gebühr könnten wir in jeder Bank auf der Baja California noch bezahlen. Völlig unkompilziert geht das hier von statten. Nur gut, dass ich noch mal kontrolliert habe, ob ich den Einreisestempel im Pass habe. Den hatte er nämlich leider vergessen. War wahrscheinlich so abgelenkt von einer Frau in Motorradkleidung. Macht ja nichts, ich habe den Stempel ja bekommen.
In Tecate gleich hinter der Grenze angekommen, treffen wir auf ein Motorradrennen. Ich reihe mich hinter den mexikanischen Maschinen ein. Nicht weil ich beim Rennen mitfahren will, sondern weil dort die Bank ist, in der ich mexikanischen Peso ziehen kann. Ich verstaue sie gegenüber auf der Damentoilette eines Restaurants an verschiedenen Stellen. Kreditkarte und Geldbörsen sollte man hier nicht offen zeigen, hatte man mir gesagt.
Nach fünf Stunden Fahrt, dem Halt an der Grenze und kurz zum Tanken in Ensenada haben wir Hunger und Durst. Charly hält in einem Dorf an der Straße, in dem es nur sehr verfallene Häuser gibt und ich einen bewaffneten Mann gesehen habe. Ich will lieber weiter. Wir finden kurz vor San Mathias einem kleinen Ort und ein Restaurant, in dem wir Mittagessen gehen. Die Besitzerin kommt nach dem Essen noch auf uns zu und fragt, wie der Ruf von Mexiko in Deutschland ist. Taja, leider nicht so gut. Die Grenze sei gefährlich vor allem wegen des Drogenschmuggels habe ich auch in Amerika häufig gehört. Aber wir sind ja bereits hier und neben uns sitzen fünf Amerikaner, die Off-Road-Motorräder fahren. Alles ist gut. „Sehr mutig!“, hören wir als letzten Satz von der Besitzerin noch mit einem breiten Lachen. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie sie das jetzt gemeint hat. Bevor wir San Felipe erreichen, durchqueren wir noch drei Straßensperren, an denen mexikanisches Militär mit Maschinengewähren ausgerüstet die Fahrzeuge kontrolliert.