Santa Barbara / Los Angeles / Joshua Tree National Park

Von San Francisco über Pasifico geht der Highway Number One am Pazifik entlang. Purer Genuß hier zu fahren und nur hin und wieder für ein Foto stehen zu bleiben. Dabei verliere ich auch Charly, der in San Francisco wieder mit dabei war. Selbst bei den Seerobben ist er nicht auffindbar. Macht nichts.

In Santa Barbara bei der Suche nach einer Unterkunft, treffe ich ihn zufällig wieder. Hier treffen wir Gabi und ihre 14jährigen Zwillinge wieder, die wir in San Francisco kennen gelernt haben. Charly geht mit den Mädels sogar eine Runde shoppen und mit Gabi Wein trinken … und ich bekomme mein Stahlnetz für mein Gepäck im Travel Store, so dass ich mich in Mittelamerika sicherer fühlen kann.

 

 

Ich bin bald drei Monate und 20.000 Kilometer unterwegs und Ende Oktober ist Halloween. Überall werden Kürbise verkauft.

Nicht ganz beabsichtig und nebelig wird der Abstecher über Malibu nach Santa Monica in Los Angeles. Charly noch müde vom Abschied mit Gabi, führte uns mit seinem Navi, das nicht ganz so genau programmiert war, hier her. Ich gehe erst mal ausgiebig shoppen, nachdem wir eine bezahlbare Unterkunft gefunden haben. Und entdecke das Ende der Route 66 am Yachthafen von Santa Monica.

Die Fahrt in die endlich kurvenreichen Berge und rein in überfüllte Straßen von Los Angeles führt vorbei an Hollywood. Und am Observatorium werde ich doch tatsächlich von einer Fernsehmitarbeiterin angesprochen, die mir erzählt, dass hier gerade eine Jugendsendung aufgenommen wird.

Los Angeles selbst hat leider nur volle Straßen zu bieten und ich bin froh am Abend in einem ruhigen Skidorf in den Bergen um Los Angeles unter zu kommen. Der Skibetrieb beginnt laut Motelbetreiberin im November. Das hier in vier Wochen Schnee liegen soll, kann ich mir allerdings nach dieser kalten Nacht gut vorstellen.

Mittlerweile halten es Charly und ich nur noch maximal drei Tage miteinander aus, bevor wir wieder alleine fahren. In wenigen Wochen wird er seine Freundin aus Deutschland in Mexiko treffen und ich bekomme an den Kopf geknallt, dass die auf keinen Fall zu dritt unterwegs sein will, egal wie gefährlich Mexiko auch immer ist. Über nicht mehr ganz so kurvenreiche Straßen komme ich in die Wüste nach Joshua Trees. Die Fahrt erinnert mich an die Hitze in der Death Valley in Nevada. Mein Motorrad dreht nach stundenlanger Fahrt wieder im viel zu hohen Drehbereich und ich entscheide mich beim Motorradclub Phantom Fury gleich am Westeingang des Joshua Tree National Parks einzukehren. Die Kneipe bleibt für diese Internetseite ein Phantom, weil nicht nur mein Motorrad Probleme macht, sondern auch meine Fotokamera nicht mehr funktioniert. Bin wirklich froh, dass es morgen weiter nach San Diego geht und suche mir am Abend per Internet schon mal eine Unterkunft am Ocean Beach. Das verspricht doch richtig was! Ausgeschlafen macht mir der Joshua Tree National Park auch viel mehr Spass.

Am Key Point Aussichtspunkt angekommen, lese ich etwas über den Smoke, der hier über die Ebenen zieht und z. B. Palm Springs ganz im Nebel versinken lässt. Ich habe Glück. Klare Sicht! Fahre genau durch die Ebene, die ich vom Aussichtspunkt aus gesehen habe. Zwar Wüste, aber wie ein kleines Paradies. Sogar einen Park mit großen Bäumen gibt es in Palm Springs, lauter schöne Anwesen und viele Blumen am Straßenrand. In Palm Dessert sind diese Anwesen durch hohe Mauern umbaut und mit Schildern versehen: „Privacy“. Von dort führt der Paradise Drive wieder in die Berge. Und weil es so schön schnell hoch geht, gibt es wieder viele schöne Kurven. Am Mittag mache ich Halt im Paradise Valley Inn. Und wie so oft, halten hier Harley Davidson Fahrer aus …. Deutschland. Geliehene Harleys. Urlauber. Bald frage ich mich, ob es auch amerikanische Harley Fahrer gibt. Die fahren in dieser Gegend Rennmaschinen. Damit sind sie schnell aus der City raus, schnell in den Bergen drin und können die Kurven ordentlich nehmen. Mein Motorrad ist wie immer anders als alle anderen Motorräder. Bepackt. Weder Harley noch Rennmaschine. Eben ein Reisemotorrad. Ein paar Mal klopfe ich auf es, wie man es beim Pferd normalerweise macht, damit es mich noch bis San Diego bringt.